Interview mit Paul & Mareike, Gründer:in von Suits for Good


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Als gebürtige Berliner:in sind wir immer wieder auf Trendtour in unserer Heimatstadt Berlin.

In Pandemie-Zeiten touren wir natürlich online. Es ist aber nicht minder spannend, denn so sind wir auf «Suits For Good» gestossen. Über einen Beitrag im «rbb» haben wir das Gründerteam Mareike Ficht und Paul Kupfer kennengelernt und waren spontan begeistert. Natürlich mussten wir Kontakt zu ihnen aufnehmen, um sie zu interviewen. Hier erzählen sie über ihr Tiny Start-up-Projekt und wie sie zu ihrer innovativen Idee kamen. Viel Spass, lasst euch inspirieren und wer was Entsprechendes zum Anziehen braucht, findet es ganz sicher bei ihnen.

Photo: Luca Abbiento Model: Dave Grossmann @dave.grossmann © Suits For Good
Photo: Luca Abbiento Model: Dave Grossmann @dave.grossmann © Suits For Good

Was ist das Besondere an eurem Tiny Start-up?

Mareike Ficht & Paul Kupfer (Gründerin & Gründer) Photo: Luca Abbiento © Suits For Good
Mareike Ficht & Paul Kupfer (Gründerin & Gründer) Photo: Luca Abbiento © Suits For Good

Mareike: «Wir machen Anzüge. Aber ganz anders als alle anderen. Wir verwenden einen besonderen Stoff und Schnitt. Dadurch sind unsere Anzüge superbequem, flexibel und stretchy. Du kannst dich darin völlig frei bewegen - sogar Yoga und Saltos gehen darin. Haben wir alles ausprobiert.»

 

Paul: «Außerdem achten wir bei «Suits For Good» besonders auf Nachhaltigkeit. Oft landet von den Preisen, die wir in Europa für Kleidung zahlen, nur ein winziger Bruchteil bei den Menschen, die sie produzieren. Wir lassen unsere Produkte in Italien und Portugal herstellen und der Stoff besteht aus Recyclingfasern und Bio-Baumwolle.»

Wie seid ihr auf eure Geschäftsidee gekommen?

Paul: «Ich habe mal für ein wichtiges Meeting einen Anzug gebraucht. Ich habe dann in meinen Schrank geschaut und der einzige, den ich noch hatte, hing da schon ewig. Dabei habe ich gemerkt, dass ich das teuerste Kleidungsstück in meinem Schrank eigentlich nie trage. Was für eine Verschwendung. Ich fahr überall in Berlin mit dem Fahrrad hin und wie ich dann zu dem Termin radelte, merkte ich, wie unbequem die Dinger eigentlich sind. Wenig später habe ich Mareike kennengelernt und als sie sagte, sie sei Modedesignerin, da habe ich sie total vollgelabert, dass wir unbedingt den Anzug neu erfinden sollten. So entstand die Idee einen Anzug aus Funktionsmaterial zu machen, also so, wie Sportklamotten nur in schick.»

Photos: Luca Abbiento, Models: Anna Schwarz @alphaomegayoga & Dave Grossmann @dave.grossmann © Suits For Good

Mareike: «Zum Testen habe ich alte Trainingsanzüge zerschnitten und einen Prototyp daraus gebastelt, damit war Paul dann sogar bei einer Hochzeit. Hat funktioniert. Der Vorteil, wenn man solche Stoffe nutzt, ist auch, dass die Anzüge maschinenwaschbar sind.»

Was macht euch an eurer Selbstständigkeit glücklich?

Photo: Luca Abbiento Model: Anna Schwarz @alphaomegayoga © Suits For Good
Photo: Luca Abbiento Model: Anna Schwarz @alphaomegayoga © Suits For Good

Mareike: «Ich hab’ Modedesign studiert, viele Dinge in der Mode finde ich aber auch echt blöd. In meiner Firma kann ich selbst die Regeln machen bzw. brechen, das finde ich herrlich.»

Photo: Luca Abbiento Model: Dave Grossmann @dave.grossmann © Suits For Good
Photo: Luca Abbiento Model: Dave Grossmann @dave.grossmann © Suits For Good

Paul: «Ich liebe das Chaos und die Grenzenlosigkeit, die gerade am Anfang in Start-ups herrschen. Ich finde, das ist einfach eine kreative und coole Energie, die mir Kraft gibt und mir Spaß macht. »

Infos zum Unternehmen

«Suits For Good» ist ein junges Label aus Berlin, das Hosen, Jacketts und Anzüge aus nachhaltigem Performance-Material produziert. Die Anzüge sind strechy, atmungsaktiv und bequem. Durch den besonderen Schnitt und die spezielle Stoffauswahl sind sie besonders schick, können gleichzeitig aber zum Radfahren, Yoga, Tai Chi und Qi Gong getragen werden. Die Tests dafür haben die Gründer:in selbst realisiert. Bei der Produktion wird viel Wert auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit gelegt. Es werden umweltschonende Materialien, wie Bio-Baumwolle, Tencel und recyceltes Q-Nova Nylon verwendet. Die Stoffe stammen aus Italien und Portugal, die Fertigung ist in Portugal und Berlin. «Suits For Good» wurde von dem Sozialunternehmer Paul Kupfer (soulbottles-Mitgründer) und der Sozialunternehmerin Mareike Ficht (Schnitt & Design bei Jyoti-Fair Works) gegründet.

Interview © Autorenduo Prof. Veronika Bellone & Thomas Matla für www.tinystartup.ch